Liebe Sportler und Sportlerinnen des Ginnheimer Lauftreffs,
was wir gerade erleben, ist immer noch unfassbar. Unsere Welt hat sich drastisch verändert und wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt.
Beim Ginnheimer Lauftreff haben wir schon früh alle Termine abgesagt. Das gemeinsame Laufen, Walken oder Nordic Walken fehlt uns. Alleine geht es zwar auch, es macht aber weniger Spaß. Mir zum Beispiel fällt es in diesen Tagen schwer, diszipliniert und regelmäßig zu laufen. Ich kann mir vorstellen, dass es manchem genauso geht – wir brauchen einfach das Miteinander. Telefonieren, skypen und texten sind möglich, aber doch nur ein Trostpflaster.
Viele haben jetzt eine ungewollte Auszeit und Zeit zum Nachdenken. Andere erleben das Gegenteil, sie stehen an der Front in Krankenhäusern, betreuen andere Menschen oder sorgen für unsere Grundbedürfnisse. Erzwungene Entschleunigung, höchste Anspannung, Sorge und Angst gibt es auf der ganzen Welt und auch unter uns Lauftrefflern. Die meisten wollen einfach nur ihren Alltag zurück.
Ganz gleich, mit wem man in diesen Tagen spricht, Corona ist immer Thema. Viele wollen aber nicht nur an das Virus denken. Deshalb möchten wir heute andere Aspekte in den Blick nehmen. Zum Beispiel, dass Hektik und Hetze plötzlich weg sind, jedenfalls für die meisten. Rücksicht nehmen und nicht drängeln – vielleicht bleibt davon etwas übrig, wenn es nicht mehr staatlich verordnet wird. Familiäre Nähe bekommt eine ganz neue Bedeutung, trotz und wegen der Beschränkungen. Manche nicht so gesunde Routine entfällt, ebenso wie der dauernde Druck, Erwartungen entsprechen zu müssen. Das alles schafft neue Freiräume, man kann sich anders entfalten. Ich zum Beispiel probiere mich beim Kochen, lese viel mehr und lebe auch manchmal einfach in den Tag hinein.
Spannend finde ich, wie andere sich anpassen, neue Dinge lernen, alte Hobbies wieder entdecken, Bücher lesen (welche?) und natürlich, sich fit halten. Über unseren Newsletter können wir uns darüber austauschen. Wir beginnen heute mit ein paar Stimmen aus dem Kreis unserer Läuferinnen und Läufer. Wer mitmachen will, kann seine Erfahrungen und Ideen gerne an info@ginnheimer-lauftreff.de schicken. Ein Auswahl wird (auf Wunsch mit oder ohne Namensnennung) an dieser Stelle zu lesen sein.
Wir lassen uns nicht unterkriegen und bleiben in Verbindung. Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude – selten traf das mehr zu als heute!
Bleibt gesund, an Leib und Seele
Herzlich
Peter
PS. Wenn wir uns wieder treffen, haben wir was zu feiern: Unser Lauftreff wird in diesen Tagen 30 Jahre alt! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und herzlichen Dank an alle, die den Lauftreff 1990 aus der Taufe gehoben haben!
Stimmen aus dem Lauftreff
„Frühling frei Haus“ von Ute
Wenn man davon absieht, dass viele wirklich existentielle und gesundheitliche Sorgen haben, ist das jetzt eigentlich eine ganz große Chance, sich in Resilienz und Achtsamkeit zu üben. Tatsächlich habe ich den Frühling, seine Farben und Geräusche noch nie so intensiv wahrgenommen. Wenn ich in den letzten Jahren Stress hatte, kam in mir immer mal wieder der Wunsch auf nach einem Sommer auf einer Bergalm – das hat man jetzt frei Haus.
„LiB-Testlauf zum Gotischen Haus“ von André“
Es ist der 5. April und im Laufkalender steht für heute ein „Lauf ins Blaue“ – also was tun? Da dies heute mit dem Lauftreff leider nicht geht, habe ich mich entschlossen, einen Lauf für die zur Zeit größtmögliche Laufgruppe, Claudia und mich, anzubieten. Früher waren zwei einmal die kleinstmögliche Laufgruppe. So ist es halt zur Zeit. Für den Testlauf habe ich als Ausgangspunkt den Parkplatz an der U-Bahn Station Bommersheim gewählt. Ziel war das Gotische Haus in Bad Homburg. Es ging durch das schöne alte Bommersheim dann über die Felder vorbei am Kronenhof und weiter zum „Kleinen Tannenwald“. Dieser geht auf die ersten beiden Landgrafen des Hauses Hessen-Homburg zurück, die im 17. Jahrhundert auf dem Gelände Nadelbäume pflanzten und einen Lust- und Nutzgarten sowie ein Wildgehege anlegten. Ein wunderschöner Park mit Teich. Dann weiter leicht bergan über die kerzengerade und wunderschöne Tannenwaldallee. Das Ziel war erreicht. Da wir noch Lust, Luft und Zeit hatten, sind wir noch die Extrameile bis zum Hirschgarten gelaufen. Von nun an geht es auf einem alternativen Weg über die „Drei Hasen“ zurück zum Ausgangspunkt. Es war ein wunderschöner Zweistundenlauf in gemäßigtem Tempo. Ich freue mich schon, diesen Lauf einmal mit euch allen machen zu können. Wer es nicht abwarten kann, kann sich gerne an mich wenden, ich gebe gerne Tipps zur Strecke.